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Am 10. April 1834 bricht ein Feuer in der LaLaurie Villa in New Orleans, Louisiana, aus. Bei den Löscharbeiten wird ein grausamer Fund gemacht: In dem Haus befindet sich eine Folterkammer.

Die Hausbesitzerin Delphine LaLaurie gehörte zur gehobenen Gesellschaft New Orleans. Dass LaLaurie eine Folterkammer in ihrem Haus eingerichtet hatte, in der sie regelmäßig Sklaven misshandelte, wusste niemand. Die schlimmen Verbrechen kamen erst ans Licht, als bei einem Feuer ihr Haus in Brand geriet und dabei das Zimmer gefunden wurde.

 

Brandstiftung rettet Opfer

 

Hilfskräfte fanden eine 70 Jahre alt Frau, die vom Feuer in der Küche eingeschlossen war. Sie hatte nicht vorher entkommen können, weil LaLaurie sie festgekettet und sich im Anschluss der Rettung ihrer Möbel vor den Flammen gewidmet hatte.

Die Frau gab später zu, selbst das Feuer gelegt zu haben, um den Misshandlungen von LaLaurie zu entkommen. Sie führte die Polizei ins Dachgeschoss, wo weitere sieben Sklaven angekettet waren und Halsbänder mit spitzen Eisenstäben trugen.

 

Bekannte Sadistin

 

LaLaurie war nach der Hochzeit mit ihrem dritten Ehemann Louis LaLaurie in sein Anwesen in der Royal Street eingezogen und hatte sofort die Kontrolle über die dort lebenden Sklaven übernommen. Sie war bekannt dafür, eine Sadistin zu sein, doch die Misshandlung von Sklaven durch ihre reichen und gut vernetzten Besitzer kümmerte die Polizei zur damaligen Zeit wenig.

Im Jahr 1833 hatte LaLaurie jedoch ein Sklavenmädchen mit einer Peitsche gejagt, bis das junge Mädchen vom Dach des Hauses fiel und starb. Die Hausdame versuchte, den Vorfall zu vertuschen, aber Polizeibeamte fanden die in einem Brunnen versteckte Leiche schließlich. LaLaurie erhielt eine Geldstrafe und wurde gezwungen, ihre restlichen Sklaven zu verkaufen.

 

Keine Strafe für die Verbrecherin

 

Daraufhin organisierte LaLaurie, dass ihre Freunde und Verwandten ihre Sklaven kaufen würden. Im Anschluss schmuggelte sie ihre Opfer wieder zurück in ihre Villa, wo sie die Sklaven weiterhin misshandelte. Erst das Feuer am 10. April 1834 konnte ihre Machenschaften aufdecken.

Ihren Nachbarn schien der Gedanke an eine Folterkammer gar nicht zu gefallen und so formte sich ein Mob vor ihrem Haus, als sich die Nachricht des Fundes verbreitete. LaLaurie und ihr Ehemann flohen vor der wütenden Menge auf einem Boot.

Obwohl LaLaurie sich nie vor Gericht für ihre schrecklichen Taten verantworten musste, war ihr Ruf in der gehobenen Gesellschaft ruiniert. Vermutlich starb sie acht Jahre später in Paris.