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Um 1675 kommt es in der französischen Oberschicht und selbst im Hochadel vermehrt zu unerklärlichen Todesfällen. Mit der Verurteilung der berüchtigten Giftmörderin Marquise de Brinvilliers rückt langsam eine Art Hexennetzwerk ins Tageslicht, das bis in das direkte Umfeld des Sonnenkönigs Ludwig XIV. reicht.

 

Wer jemanden im Frankreich des 17. Jahrhunderts gegen sich ausspielen, oder ihn dazu bringen will, im eigenen Interesse zu handeln, greift vermehrt auf Zauberei zurück. Liebestränke, Gifte und andere magische Tinkturen sind vor allem in den Pariser Außenbezirken leicht zu bekommen.

Eine, die sich mit solchen Produkten und Dienstleistungen einen Namen macht und sich als „Königin der Hexen“ inszeniert, ist Catherine Monvoisin, von ihren Kunden liebevoll La Voisin (die Nachbarin) genannt. Zu ihr kommen Adlige und Prominente, die Schwangerschaften abbrechen wollen oder auch jene, die an einem Blick in ihre Zukunft interessiert sind. Zu Monvoisins bekanntesten Kundinnen zählt Madame de Montespan, Mätresse des Sonnenkönigs. De Montespan versucht den König mit allerlei Hilfsmittelchen gefügig zu machen und Gegenbuhlerinnen auszuschalten.

 

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Als es nach der Hinrichtung von Marquise de Brinvilliers, die ihren Vater und ihre beiden Brüder mithilfe von Gift ermordet hatte, im Jahr 1675 weiterhin vermehrt zu scheinbar unerklärlichen Todesfällen am Königshof kommt, beauftragt Ludwig XIV. den Polizeichef La Reynie damit, diesem Skandal nachzugehen. Die Sonderkommission „chambre ardente“ (glühende Kammer) soll sich von nun an mit dieser Giftaffäre auseinandersetzen.

Als eine Wahrsagerin unter Folter auch den Namen Monvoisin als mögliche Hexe identifiziert, die schwarze Messen abhalten und dabei Säuglinge opfern soll, wird auch sie gefangen genommen. La Voisin wird am 22. Februar 1680 wegen Hexerei zum Tode verurteilt. Auf dem Place de Grève in Paris wird sie am Scheiterhaufen verbrannt, obwohl sie sich bis zum Ende vehement dagegen wert, eine Hexe zu sein.

Bis ins Jahr 1683 werden Frauen in diese Giftaffäre hineingezogen und hingerichtet. Kurz nach der letzten Hinrichtung verabschiedet Ludwig XIV. ein Gesetz, das den Markt für Giftstoffe regelt. Wahrsagerei wird in Frankreich untersagt.

 

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