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Danny Rolling, der „Gainesville Ripper“, ist ein US-amerikanischer Serienmörder, der insgesamt acht Menschen tötete. Auf seiner Mordserie in Gainesville beruht der Horrorfilm „Scream“. 2006 wird Rolling durch eine Giftspritze hingerichtet.

 

Junge Jahre

Danny Rolling kommt im August 1955 als erstes Kind von Claudia und James Rolling zur Welt. Sein Vater, Officer bei der lokalen Polizei und Kriegsveteran, lässt von Beginn an Danny und seinen kleinen Bruder wissen, dass sie ungewollt sind. Er verbietet alle Art von Feiern im Haus, ist der gesamten Familie gegenüber gewalttätig und fesselt die Kinder auch mal, wenn sie ihm zu laut sind. Claudia versucht immer wieder ihren herrschsüchtigen Mann zum Schutz der Kinder zu verlassen, doch sie kehrt immer zu ihm zurück. Ein Selbstmordversuch, bei dem sie sich die Pulsadern aufschneidet, misslingt, da sie Danny findet und Hilfe holt.

Bereits im frühen Teenageralter wird Danny Rolling immer wieder straffällig. Er nimmt Drogen, trinkt und begeht Raubüberfälle. Immer wieder landet er deshalb im Gefängnis. Als eine seiner schönsten Kindheitserinnerungen sieht er, dass er mit 15 Jahren eine Gitarre geschenkt bekommen hat. Musik und das Schlüpfen in unterschiedliche Rollen ermöglichten es ihm – eigenen Aussagen zufolge – zumindest kurzfristig die grausame Realität um ihn herum zu vergessen.

 

Heirat und erste Mordserie

Rolling schafft es nicht sich in die Gesellschaft einzugliedern und längerfristig einem Job nachzugehen. Nach nur einem Jahr bei der U.S. Air Force wird er wegen Befehlsverweigerung und Drogenkonsums aus dem Dienst entlassen. Er zieht zu seinem Großvater, wird gläubig und heiratet eine Frau aus der Kirche. Nach der Geburt einer gemeinsamen Tochter wird Rolling jedoch wieder rückfällig, woraufhin ihn seine Frau verlässt. Mit dem Verlust seiner Familie kann er nicht umgehen. Er vergewaltigt eine Frau, die seiner Ex-Frau ähnelt und begeht immer wieder Raubüberfälle, wofür er 1979 inhaftiert wird.

Wieder auf freiem Fuß zieht er zurück in seine Heimatstadt. Im November 1989 verliert er dort seinen Job in einem Restaurant. In dieser Nacht bricht er in ein Haus und tötet drei Menschen. Diese Morde sollten jedoch erst Jahre später auf ihn zurückfallen.

Nach einem Familienstreit im Mai 1990 schießt Rolling in den Bauch und Kopf seines Vaters, der zwar überlebt, doch ein Auge und Ohr verliert. Er verschwindet, reist durchs Land und begeht in der Zeit mehrere Einbruchsdiebstähle und bewaffnete Raubüberfälle. Am Ende landet er in Gainesville, Florida.

 

Gainesville-Mordserie

Rolling haust in einem verlassenen Waldstück in der Nähe der University of Florida in Gainesville. Ende August 1990 begeht er zum Beginn des Herbstsemesters eine grausame Mordserie.

Am 24. August 1990 bricht er in eine Wohnung ein, in dem eine 18- und eine 17-jährige Studentin leben. Rolling fesselt beide im Schlaf, vergewaltigt und ersticht sie. Danach verstümmelt er ihre Körper und stellt die Leichname mit gespreizten Beinen zur Schau.

Nur einen Tag später bricht er in die Wohnung einer 18-jährigen Studentin ein. Rolling wartet bis sie nach Hause kommt. Er packt sie von hinten als sie die Wohnung betritt. Wie schon bei den beiden Morden zuvor klebt er ihr den Mund zu, fesselt sie, schneidet ihr die Kleidung vom Leib und vergewaltigt sie. Danach dreht er ihren Körper auf den Bauch und sticht mehrfach in ihren Rücken. Rolling verstümmelt ihren Körper und stellt ihren abgetrennten Kopf auf einem Regal zur Schau.

Die drei Leichen werden schnell gefunden. In Gainesville herrst große Angst unter den Studenten. Viele verlassen fluchtartig die Stadt oder ergreifen zumindest Vorsichtsmaßnahmen.

Trotzdem schafft es Rolling zwei weitere Morde zu begehen. Am 27. August tötet er einen 23-Jährigen und dessen Mitbewohnerin. Diese verbarrikadiert sich in ihrem Zimmer, doch Rolling bricht durch die Tür. Wieder geht er bei dem Mord an dem Mädchen ähnlich vor, ihren Mitbewohner lässt er jedoch in der Position liegen, in der er diesen tötete.

 

Abruptes Ende der Mordserie

Alle vier weiblichen Opfer der Mordserie hatten brünette Haare und braune Augen – viel mehr weiß die Polizei zu diesem Moment nicht. Zwei Studenten geraten in den Mittelpunkt der Ermittlungen, werden jedoch mangels Beweisen wieder entlassen. Was die Beamten nicht wissen: Als die Task Force gegründet wird, sitzt der Serienmörder schon im Gefängnis, allerdings wegen eines Raubüberfalls. Erst nachdem Rolling wegen seiner unzähligen anderen Verbrechen bereits mehrfach zu lebenslanger Haft verurteilt wird, wird er auch mit der Mordserie in Verbindung gebracht. Eine Durchsuchung seines Zeltplatzes bringt mehrere Beweisstücke zu Tage, die mit den Gainesville-Morden in Verbindung gebracht werden können. Eine DNA-Analyse überführt ihn als Täter.

 

Prozess und Verurteilung

Rolling bekennt sich vor Prozessbeginn für unschuldig. Doch kaum sitzt er in Florida auf der Anklagebank zeigt er sich geständig. Es ist davon auszugehen, dass er dadurch der Todesstrafe entgehen wollte. Obwohl seine Mutter dem Geschworenengericht alle Details über seine schwierige Kindheit nennt und ihm mehrere Psychologen eine Geisteskrankheit nachweisen, sieht die Jury, dass er sich der Taten bewusst war. Rolling wird zum Tode durch eine Giftspritze verurteilt.

Zwar werden von den Ermittlern viele Parallelen zu dem Dreifachmord in Rollings Heimatstadt Shreveport im November 1989 gesehen, doch für diese Tat wird er wegen fehlenden Beweisen nie angeklagt. In einem Schreiben vor seiner Hinrichtung bekennt er sich jedoch auch der drei Morde für schuldig.

Die Jahre zwischen seiner Verurteilung im April 1994 und seiner Hinrichtung verbringt er damit, Songs und Gedichte zu schreiben und zu malen.

Am 25. Oktober 2006 wird Danny Rolling mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Die Gainesville-Morde werden mehrfach in Film und Musik aufgegriffen. Das bekannteste Werk ist Kevin Williamsons Horrorfilm „Scream“, das auf der Geschichte basiert.

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