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Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass sich Leah Remini von der Sekte Scientology losgesagt hat. Seitdem geht die Schauspielerin öffentlich gegen die Organisation vor und ist dadurch zur Zielscheibe von Mitgliedern der selbsternannten Kirche geworden. Nun hat Scientology sogar einen Posten in der direkten Nachbarschaft von Reminis Büro bezogen.

 

Leah Remini ist hierzulande durch ihre Rolle als Carrie Heffernan in der Sitcom King of Queens berühmt geworden. Mittlerweile macht die 48-jährige gebürtige New Yorkerin jedoch eher durch ihren Ausstieg aus Scientology und den nachfolgenden Kampf gegen die Sekte von sich reden.

 

Schon als Kind Sektenmitglied

 

Leah trat bereits im zarten Alter von neun Jahren mit ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester Nicole der Kirche bei. In ihrem Buch Troublemaker: Surviving Hollywood and Scientology, das sie im November 2015 veröffentlichte, berichtet sie, dass sie schon als Kind oft negativ in der Sekte auffiel, weil sie sich nicht an die strengen Regeln halten wollte.

Mit 14 Jahren bricht Leah entgegen den Wunsch ihrer Mutter die Schule ab und beginnt, ihre Schauspielkarriere zu verfolgen. Ihre erste Szene vor der Kamera war ein Werbespot für Motoröl, doch schon bald darauf landete sie erste Rollen in TV-Serien wie Wer ist hier der Boss? oder Friends, bis ihr schließlich 1998 mit ihrer Rolle in King of Queens der Durchbruch gelang. Mit ihrem Erfolg in Hollywood wurde sie auch bei Scientology beliebter und die Sekte machte sich ihre Bekanntheit zunutze, um weitere Prominente zu werben.

 

Wo ist Shelly Miscavige?

 

Im Jahr 2006 war Remini bei der Hochzeit von Katie Holmes und Tom Cruise eingeladen. Als sie auf der Veranstaltung bemerkte, dass die Ehefrau des Kirchenoberhauptes David Miscavige nicht anwesend war, hinterfragte sie das Fehlen von Shelly offen. Da Scientology jede Form der Kritik der Kirche gegenüber nicht duldet, wurde sie daraufhin in mehrere Arbeitslager gesteckt und musste sich jahrelang Verhören und Überprüfungen ihrer Familie unterziehen. 

Im Jahr 2013 hatte Leah schließlich genug von der Gehirnwäsche und verließ die Organisation zusammen mit ihrer Familie. Kurz darauf reichte sie eine Vermisstenanzeige für Shelly Miscavige ein, die jedoch schnell wieder geschlossen wurde, da die Polizei den Verdacht eines Verschwindens nicht bestätigen konnte. Shelly Miscavige wurde seit 2006 nicht mehr öffentlich gesehen und ihr Aufenthaltsort bleibt auch heute ungewiss.

 

Ein Leben nach Scientology

 

Nachdem sie der Kirche öffentlich den Rücken gekehrt hat, beginnt Leah einen Kampf gegen die Organisation. In der erfolgreichen Doku-Reihe Leah Remini: Ein Leben nach Scientology berichtet sie über die schlimmen Verhörmethoden und Zustände innerhalb der Sekte und trifft ehemalige Mitglieder, um ihre Geschichten zu hören.

Die Dreharbeiten zu der sich mittlerweile in dritter Staffel befindenden Sendung wurden mehrfach von Anhängern von Scientology attackiert. Leah Remini und auch die in der Show vorkommenden ehemaligen Mitglieder wurden in zahlreichen Briefen beschimpft und denunziert.

 

In schlechter Nachbarschaft

 

Anfang August ging die Belästigung durch Scientology in eine neue Runde. Die Organisation hat eine Satelliten Station in direkter Nachbarschaft der Büros von Leahs Sendung hochgezogen. Die Büros, von wo aus Leah und ihr Team die Dreharbeiten koordinieren, befindet sich in Van Nuys, einem Stadtteil von Los Angeles. Dorthin ist nun auch die Station von Scientology umgezogen.

Diese Einschüchterungsversuche haben Leah Remini bisher jedoch nicht davon abhalten können, furchtlos gegen die Sekte vorzugehen.  

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