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Peter Kürten war ein Serienmörder und Vergewaltiger. Er wurde in den Medien als der Vampir von Düsseldorf betitelt, nachdem er ein Schwanenküken getötet und dessen Blut getrunken hatte. In mindestens zwei Fällen soll er so auch bei seinen menschlichen Opfern vorgegangen sein.
 

Eine verbrecherische Kindheit

 

Peter Kürten kam 1883 in Mühlheim am Rhein auf die Welt und fiel schon früh durch sein Verhalten auf. Immer wieder verletzte er Tiere und soll sogar zwei Welpen ertränkt haben. Im Alter von acht Jahren riss er von Zuhause aus und schlug sich mehrere Wochen lang mit kleinen Diebstählen auf der Straße durch, bis die Polizei ihn zurück zu seinen Eltern brachte.

Als Kürten elf Jahre alt war, zog die Familie nach Düsseldorf. Dort musste er wegen unterschiedlicher Delikte mehrere Monate Haft absitzen. Dabei waren unter anderem auch Strafen für das Würgen eines Mädchens sowie Geldunterschlagung. Auch wegen Misshandlung, Diebstahl und Fahnenflucht saß Kürten in seiner Jugend im Gefängnis.

 

Der erste Mord und eine sadistische Mordserie

 

Der erste eindeutig ihm zuzuschreibende Mord erfolgte am 25. Mai 1913. Kürten brach in eine Wohnung ein, fand ein schlafendes Mädchen vor und schnitt der Neunjährigen die Kehle durch. Im Anschluss konnte er unerkannt entkommen.

Zwischen Februar und November des Jahres 1929 eskalierte das gewalttätige Verhalten von Kürten schließlich. Insgesamt acht Morde beging er in dieser Zeit und auch weitere 20 Überfälle, davon die meisten mit Mordabsicht, sind ihm in dieser Zeitspanne zuzuordnen.

 

Ein falsch zugestellter Brief

 

Im Mai 1930 trieb sich Kürten am Hauptbahnhof in Düsseldorf herum und traf dabei auf eine junge Frau. Kürten lud Maria Butlies in seine Wohnung ein und bot ihr nach dortigen Annäherungsversuchen an, sie in ein Mädchenwohnheim zu fahren. Dabei passierten die beiden ein Waldstück, wo Kürten sein Opfer würgte, aber schließlich doch von ihr abließ und sie bei einer Straßenbahnhaltestelle absetzte.

Maria Butlies brachte den Vorfall nicht zur Anzeige, schilderte ihn allerdings einer Freundin in einem Brief, der jedoch an die falsche Adresse zugestellt wurde. Der Empfänger las die Zeilen und brachte das Schreiben anschließend zur Polizei.

 

Der Mörder kann entkommen – vorerst

 

Die Polizeibeamten meldeten sich bei Maria Butlies und suchten mit ihr gemeinsam nach dem Haus, in dem sie mit Kürten gewesen war. Dabei meinte sie, das richtige Haus zu erkennen. Kürten sah Butlies in seinem Hausflur, verließ umgehend seine Wohnung und hob Geld von seinem Sparbuch ab. Die Nacht verbrachte er auf der Straße.

Am nächsten Tag erschien die Polizei bei Kürtens Wohnung, wo sie aber nur seine Frau antrafen. Sie ließen eine Vorladung für den Flüchtigen zurück, die dieser am selben Tag noch von seiner Frau gezeigt bekam. Daraufhin legte er bei ihr ein umfassendes Geständnis ab und erklärte ihr, er wolle Düsseldorf verlassen und untertauchen. Die Eheleute verabredeten sich für ein letztes Treffen am nächstem Tag.

 

Der Vampir von Düsseldorf wird festgenommen

 

Noch am gleichen Abend wurde Kürtens Ehefrau von Polizeibeamten festgenommen. Nach einem psychischen Zusammenbruch berichtete sie den Ermittlern von den Plänen eines letzten Treffens. Am kommenden Tag wurde Peter Kürten bei dem geplanten Treffen von Polizeibeamten festgenommen.

Bei einer Gegenüberstellung konnten ihn zwei seiner Opfer eindeutig identifizieren. Daraufhin legte Kürten ein Geständnis ab. Das Düsseldorfer Schwurgericht verurteilte ihn schließlich wegen Mordes in neun Fällen neunmal zum Tode und zu 15 Jahren Gefängnis für sieben weitere Mordversuche. Am 2. Juli 1931 wurde er durch das Fallbeil hingerichtet.

Serienmörder

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