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Ted Kaczynski war ein hochtalentierter Mathematiker und anerkannter Universitätsprofessor ehe er sein Leben änderte, um sich in der Wildnis Montanas als Selbstversorger durchzuschlagen. Er wollte eine Revolution starten, in dem er mit Briefbomben am Ende insgesamt drei Menschen tötete und 23 weitere verletzte.

 

Kindheit und Schulzeit

Theodore „Ted“ John Kaczynski wuchs in Chicago als Sohn polnischer Eltern auf. Er galt zwar als hochbegabt, doch gleichzeitig hatte er kaum Interesse am Kontakt zu anderen Menschen. Mit einem IQ von 165 war er in der Schule unterfordert, übersprang zwei Schulstufen und machte seinen Abschluss mit 16 Jahren.

 

Studienzeit

Während seines Mathematik Studiums an der Harvard University nahm er an der Studie “Multiform Assessments of Personality Development” teil, die vom CIA zur Optimierung der Gehirnwäsche bei Verhören durchgeführt wurde. Ob Kaczynski, wie bei anderen Projekten aus jener Zeit nachweislich üblich, dafür auch LSD verabreicht wurde, ist ungewiss.

Nachdem er seinen Doktor erlangte, erhielt er eine Assistenzprofessur an der Berkeley University. Von einem auf den anderen Tag kündigte er allerdings, um in der Wildnis Montanas ein Leben als Selbstversorger zu führen.

 

Attentate

Die erste Briefbombe Kaczynskis war an einen Professor der University of Illinois adressiert. Da diesem das Päckchen seltsam vorkam, reichte er es ungeöffnet an die Polizei weiter. Dort verletzte der Sprengsatz einen Polizisten.

Die ersten Ziele Kaczynskis waren Universitäten und Fluggesellschaften. Als er eine Briefbombe im Frachtraum eines Flugzeugs versteckte – ein falsch gesetzter Timer verhinderte eine Katastrophe – schaltete sich das FBI ein. Sie nannten ihn UNABOMB, was für „University and Airline Bomber“ stand. In den Medien wurde daraus schnell Unabomber.

In seinen selbstgebauten Bomben versteckte Kaczynsiki – seiner Meinung nach – irreführende Hinweise, wie zum Beispiel Nachrichten mit unterschiedlichen Initialen. In beinahe allen Briefbomben konnten jedoch Gegenstände mit Bezug zu Wald und Natur sichergestellt werden.

 

Das Manifest

Im Juni 1995 verschickte Kaczynski sein Manifest „Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft“ an die New York Times und an die Washington Post. Darin klagt er die zunehmende Technisierung der Gesellschaft an. Mit dem Versprechen, die Anschläge würden enden, sollten die Zeitungen sein Werk drucken, wurde dem Wunsch Kaczynskis nach Rücksprache mit dem FBI nachgegangen.

 

Taskforce

Die Taskforce des FBI, die bereits 50 Millionen Dollar an Kosten verursacht hatte, konnte bis dahin keinen Verdächtigten für die Taten belangen. Deshalb war auf jeden Hinweis, der zur Festnahme des Unabombers führt, eine Belohnung in Höhe von einer Million Dollar ausgesetzt. Kurze Zeit brachte man die Briefanschläge mit dem Zodiac Killer in Verbindung, doch auch diese Annahme stellte sich später als falsch heraus.

Ehe der Unabomber geschnappt werden konnte, wurden die Ermittlungen im Zuge der Unabomber-Anschläge die bis dahin teuersten und längsten der Geschichte des FBI.

 

Entscheidender Hinweis

Ted Kaczynskis Bruder David las das Manifest des Unabombers in der Zeitung und erkannte beim Schreibstil Ähnlichkeiten zu dem seines Bruders. Er meldete diese Beobachtung der Polizei, die daraufhin am 3. April 1996 die Hütte Kaczynskis in Montana stürmte und ihn verhaftete.

 

Gerichtsvehrandlung und Urteil

Insgesamt tötete Kaczynski bei seinen Attentaten drei Menschen und verletzte 23 weitere. Um der Todesstrafe zu entgehen, forderte ihn sein Anwalt auf, auf Unzurechnungsfähigkeit zu plädieren. Doch Kaczynski weigerte sich. Ein Gutachten vor der Urteilsverkündung erkannte in seiner Persönlichkeit allerdings Anzeichen für paranoide Schizophrenie.

Kaczynski wurde zu achtmalig lebenslänglich ohne Chance auf Bewährung verurteilt. Er starb am 10. Juni 2023.

Serienmörder

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