Im August 1911 verschwand die Mona Lisa aus dem Louvre in Paris. Erst als ein Künstler am nächsten Tag seine Staffelei aufstellte, fiel das Fehlen des Gemäldes auf. Der italienische Handwerker Vincenzo Perugia hatte das Werk eigenhändig abgehängt, in seiner Kleidung versteckt und aus dem Museum getragen.
Die französische Öffentlichkeit reagierte schockiert. Zahlreiche Theorien kursierten – von professionellen Kunstdieben bis hin zu politischen Intrigen. Einige Pariser Gerüchte behaupteten sogar, Deutschland habe das Werk entwendet, um Frankreich zu demütigen.
Zwei Jahre lang blieb die Suche erfolglos. Erst 1913 kontaktierte Perugia unter dem Namen „Leonardo“ den italienischen Kunsthändler Alfredo Geri in Florenz. Er bot an, die Mona Lisa gegen ein Lösegeld zurückzugeben. Als er das Gemälde übergab, wurde er festgenommen.
Das Bild war unversehrt und kehrte 1914 in den Louvre zurück. Perugia gab an, aus patriotischen Gründen gehandelt zu haben, doch seine Vorstrafen und Notizen deuteten auf Habgier hin.
Nach seiner Haft diente Perugia im Ersten Weltkrieg. Heute hängt die Mona Lisa wieder im Louvre – hinter Panzerglas und unter strengster Bewachung.
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