Jeder Kriminaltechniker wird bestätigen, dass es einen Grund gibt, warum das gelbe Absperrband omnipräsent ist, sowohl im Fernsehen als auch im wahren Leben. Es hat mit der sogenannten Locard’schen Regel zu tun, die behauptet, dass Personen, die einen Tatort betreten, Beweise hinterlassen und Beweise mitnehmen. Irgendwelche Leute, die an einem Tatort herumspazieren, verunreinigen die Beweise und untergraben so möglicherweise einen Fall. Deswegen kann es passieren, dass man verhaftet wird, wenn man ein Tatortabsperrband ignoriert; in einigen US-Bundesstaaten liegt die Strafe sogar bei bis zu zwei Jahren Gefängnis.
Warum gelb? Wissenschaftlich gesehen nimmt man an, dass Gelb die am stärksten ins Auge springende Farbe ist. Das liegt daran, wie das Licht von den Stäbchen und Zapfen der Netzhaut reflektiert wird. Deswegen sehen wir gelb schneller als zum Beispiel rot. Außerdem wird Gelb besser als andere Farbtöne gesehen von Menschen, die farbenblind sind. Über die Jahrzehnte wurde gelb zudem mit der Vermeidung von Risiken in Verbindung gebracht, laut dem gemeinnützigen American National Standards Institute. 1939 versammelte Bildungsprofessor Frank W. Cyr Pädagogen und ließ sie darin übereinkommen, das Aussehen der Schulbusse zu vereinheitlichen, indem die Busse alle in der Signalfarbe Gelb gestrichen wurden.
Laut einem 1998 im „The Miami Herald“ erschienenen Artikel wurde das Warnband erstmalig Anfang der 1960er Jahre in den USA entwickelt, von der kalifornischen Firma Harris Industries, Inc. Es wurde nicht-klebendes Absperrband genannt, bestand aus leichtem Polyäthylen, die Standardrolle hatte die Maße 7,5 Zentimeter mal 300 Meter. Das Band gab es in unterschiedlichen Stärken. Auf der Hersteller-Website steht: „Bänder beugen Unfällen vor, indem sie die Sicht auf Risiken erhöhen und sie können vor Ort festgebunden, festgeheftet oder festgenagelt werden.“
Außer für die Unantastbarkeit der Schauplätze von „The First 48“ zu sorgen, taucht das Absperrband in vielen anderen Kontexten auf, als Symbol für Chaos und Rebellion, so zum Beispiel auf Partys, als Bettwäsche oder als Rockstar-würdiger Gitarrengurt.