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Nach 21 Jahren Haft wird der unschuldig verurteilte James Richardson am 25. April 1989 in die Freiheit entlassen. Richardson war fälschlicherweise wegen des Mordes an seinen eigenen sieben Kindern verurteilt worden.
 

Die furchtbare Tat

 

Am 25. Oktober 1967 arbeiteten James und seine Ehefrau Annie auf einem Feld, als ihre Nachbarin Betsy Reese das Haus der Richardsons betrat, um den sieben Kindern ihr Essen aufzuwärmen.  Nach der Mahlzeit trat den Kindern Schaum aus dem Mund. Nur wenige Momente später waren die Geschwister tot.

Die Polizei stellte fest, dass die Mahlzeit der Kinder, Reis mit Bohnen, mit einem hochgiftigen Pestizid versetzt worden war. Die Nachbarin wies die Beamten daraufhin, dass sie das Gift in der Hütte hinter dem Haus der Familie gesehen hatte. Außerdem stellte sich heraus, dass kurze Zeit vor der Tat ein Versicherungsvertreter mit James Richardson über eine Lebensversicherung für die gesamte Familie gesprochen hatte.

 

Ein unfairer Prozess

 

Die Beamten sahen darin den Beweis, dass Richardson seine sieben Kinder vergiftet hatte. Während des Prozesses wiesen sie jedoch weder daraufhin, dass der Versicherungsvertreter der Familie einen unangekündigten Besuch abgestattet, noch, dass der Vater die Police gar nicht abgeschlossen hatte.

Die Staatsanwaltschaft präsentierte während des Verfahrens zusätzlich drei verurteilte Verbrecher, die vor Gericht aussagten, Richardson hätte ihnen die Tat im Gefängnis gestanden. Jahre später stellte sich jedoch heraus, dass diese Aussagen falsch waren und die Zeugen nur ihre eigenen Strafen im Austausch gegen die Hilfe bei dem Prozess mindern wollten.

Nach nur einer Stunde Beratungszeit wurde James Richardson des Mordes an seinen sieben Kindern für schuldig befunden und zum Tod durch den elektrischen Stuhl verurteilt.

 

Der wahre Täter

 

Der Jury wurde während des Gerichtsverfahrens ebenfalls vorenthalten, dass die Nachbarin Betsy Reese zur Tatzeit auf Bewährung war. Sie hatte ihren zweiten Ehemann umgebracht und wurde auch des Mordes an ihrem ersten Mann verdächtig, der vergiftet wurde.

Jahre später gestand die zu dem damaligen Zeitpunkt in einem Seniorenheim lebende Reese schließlich den Mord an den Richardson Kindern. 1989 wurde der zu Unrecht verurteilte Richardson nach 21 Jahren Haft freigelassen.