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Armin Meiwes geht als der „Kannibale von Rotenburg“ in die deutsche Kriminalgeschichte ein. Auf angeblich ausdrücklichem Wunsch seines Opfers hin, hat Meiwes einen Mann verstümmelt, getötet und ihn danach verspeist. Für seine Tat wurde er zunächst wegen Totschlags verurteilt, später wurde das Urteil auf Mord angehoben und damit auf lebenslangen Freiheitsentzug erhöht.

 

Junge Jahre

Armin Meiwes kommt am 1. Dezember 1961 in Essen zur Welt. Sein Vater verlässt die Familie als er neun Jahre alt ist, seine beiden älteren Halbbrüder ziehen bald darauf nach Berlin. Er bleibt mit seiner Mutter allein zurück. Nachdem er auf Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ stößt, bekommt er erstmals kannibalistische Fantasien. In dem Buch wird das Schlachten und Verspeisen eines Menschen geschildert.

Meiwes verpflichtet sich nach der Schule als Zeitsoldat in der Bundeswehr. Da er die meiste Zeit in Rotenburg an der Fulda stationiert ist, zieht seine Mutter mit ihm dort hin. Später erhält er einen Job als Computertechniker in Kassel.

 

Ein düsteres Verlangen

Meiwes Mutter stirbt im Jahr 1999. Ab diesem Moment will er sein Verlangen, Menschenfleisch zu verzehren, nicht mehr zügeln. Er stellt Kontaktanzeigen ins Internet, die gezielt Personen ansprechen sollen, die sich freiwillig dafür zur Verfügung stellen würden. So trifft er auf den vier Jahre älteren Bernd Brandes, der in der Berliner Stricherszene bereits zuvor für sein extremes Verlangen nach Verstümmelung und Kannibalismus bekannt gewesen sein soll.

 

Das tödliche Treffen

Am 9. März 2001 treffen sich Meiwes und Brandes persönlich. Nach Absprache mit Meiwes, willigt Brandes angeblich zu seiner Verstümmelung und Tötung ein. Um die Schmerzen zu ertragen, nimmt Brandes unzählige Schmerztabletten, Schnaps und Hustensaft zu sich. Nachdem Meiwes ihm den Penis abgetrennt hat, tötet er Brandes in seiner Badewanne durch einen Messerstich in den Hals. Danach zerstückelt er den Leichnam und verzehrt die menschlichen Überreste Brandes in den folgenden Monaten. All das dokumentiert er in einem viereinhalbstündigen Film.

 

Festnahme und Verurteilung

Nachdem ein Student auf eine von Meiwes verstörende Kontaktanzeigen aufmerksam wird, führt die Polizei eine Hausdurchsuchung bei Meiwes durch. Dieser gibt zuerst an, bei dem Fleisch in seinem Gefrierfach handle es sich um Wildschwein. Bald legt er jedoch ein umfassendes Geständnis ab.

Ende Januar 2004 wird Meiwes wegen Totschlags verurteilt, später wird der Fall jedoch nochmal neu verhandelt, da die Staatsanwaltschaft das Urteil als zu milde einstuft. Die Neuverhandlung setzt das Strafmaß hoch auf lebenslänglich wegen Mordes und Störung der Totenruhe.

Psychiatrische Gutachten legen nahe, dass Meiwes bereits im Kindesalter unter einem starken Minderwertigskeitskomplex und unter einer Bindungsstörung litt.

Meiwes sitzt seine Strafe zurzeit in einer sozialtherapeutischen Anstalt in Kassel ab. Sein erstes Gesuch auf Entlassung wurde abgelehnt, da starke Zweifel darin bestehen, er stelle keine Gefahr für die Allgemeinheit mehr dar.

Serienmörder

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