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Am 19. November 2017 stirbt Charles Manson im Alter von 83 Jahren in Bakersfield an den Folgen von Darmkrebs. Er war Anführer der sektenähnlichen Manson Family, die im Sommer 1969 neun Morde begangen.
 

Mansons Kindheit und Jugend

 

Charles Manson wurde am 12. November 1934 geboren. Seine Mutter Kathleen Maddox war damals erst 16 Jahre alt. Kathleen heiratete kurz darauf William Manson, dessen Nachnamen sie annahm. Mansons Kindheit war nicht einfach. Kathleen war Alkoholikerin, hatte wechselnde Männerbekanntschaften und musste in Mansons frühester Kindheit eine fünfjährige Haftstrafe verbüßen. In der Zeit lebte er bei Verwandten. Da er bereits früh Probleme machte, wurde er behördlich in ein Erziehungsheim eingewiesen. Während einer seiner Fluchtversuche verübte er einen Einbruchsdiebstahl, bei dem er gefasst wurde. Mit 13 Jahren kam er deshalb erstmals ins Gefängnis.

Während einer weiteren frühen Gefängnisstrafe wurde ein psychiatrisches Gutachten über ihn erstellt. Darin ist festgehalten, dass er jeden Gedanken an seine Mutter verdränge und um seine geringe Körpergröße von 1,57 Metern auszugleichen, versuche er sich durch humorvolle Äußerungen beliebt zu machen. Er habe des Weiteren eine homosexuelle und gewalttätige Neigung. Erst im Alter von 17 Jahren lernte Manson in einer Anstalt lesen.

 

Erste Ehe

 

Mit 19 Jahren war Manson wieder auf freiem Fuß und heiratete Rosalie Jean Willis. Bald erwartete sie ein Baby von ihm, was ihn aber nicht von weiteren kriminellen Taten abhielt. Als er gegen seine Bewährungsauflagen verstieß, kam er erneut ins Gefängnis. In der Zeit kam sein erstes Kind, Charles Manson Jr., zur Welt. Nachdem seine Frau die Scheidung einreichte, hatte Manson keinerlei Kontakt mehr zu seinem Sohn. Später änderte Charles Manson Jr. seinen Namen und beging 1993 Selbstmord.

Nachdem Manson erneut entlassen wurde, heiratete er Candy Stevens, die seinen zweiten Sohn zur Welt brachte, Charles Luther Manson. Ein weiterer Verstoß gegen seine Bewährungsauflagen brachte ihn erneut hinter Gitter. Er befasste sich mit der Lehre Scientologys und lernte Gitarrespielen. Als er im März 1967 frühzeitig von einer 10-jährigen Haftstrafe entlassen wurde, bat er darum, bleiben zu dürfen, da er sich ein Leben in Freiheit nicht vorstellen konnte. Von seinen damals 32 Lebensjahren hatte er über 17 im Gefängnis verbracht.

 

Die Anfänge der Manson Family

 

Er zog nach Berkeley, wo er Mary Brunner kennenlernte. Der Einzug in ihre Wohnung gilt als die Geburtsstunde der Manson Family. Im „Summer of Love“ 1967 hatte er bereits einige Hippies um sich geschart. Sie lebten vom Musizieren und Betteln, praktizierten freie Liebe und nahmen insbesondere LSD. Manson meinte später, während eines Trips die Offenbarung gehabt zu haben, er wäre Jesus Christus.

Ende 1967 kaufte die Manson Family einen alten Schulbus, lackierte ihn schwarz und reiste durch die USA um die Kommune zu erweitern.

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Mansons Ideologie

 

In Mansons Family waren nur Weiße willkommen. Neue Mitglieder versuchte er durch Drogen und Gruppensex zu gewinnen. Frauen galten nur als Diener der Männer. Er sprach von einem Krieg, der 1969 ausbrechen würde. Schwarze würden das „weiße Amerika“ übernehmen. Wer überleben wolle, müsse sich seiner Gruppe anschließen. Seiner Ideologie nach, wären die Schwarzen nicht fähig, die Welt anzuführen, weshalb sie ihn als Anführer wählen würden. Das Paradies befände sich unter dem Tal des Todes, wo Jesus und die Beatles auf Mansons Anhänger warten würden. Das Chaos während des vermeintlichen Rassenkriegs nannte er „Helter Skelter“ nach einem Beatles-Song. Als der Krieg 1969 nicht ausbrach, machte er dies zur Begründung für seine Angriffe gegen die Reichen und Berühmten in Los Angeles. Sein Vorwand: Man müsse den Schwarzen zeigen, wie man Weiße tötet.

 

Der Sommer 1969

 

1968 zog die Manson Family auf die Spahn Movie Ranch, auf der in den Jahren zuvor unter anderem auch die Serie Bonanza gedreht wurde.

Der Sommer 1969 war für die Family eine Zeit der Gewalt. Auf Befehl von Charles Manson verübten Mitglieder die Morde an Gary Hinman, Sharon Tate, Jay Sebring, Abigail Folger, Woyciech Frykowski, Steven Parent und dem LaBianca-Ehepaar. Als die meisten Beteiligten wegen der Morde schon inhaftiert waren, wurde auch der Stuntman Donald Shea getötet. Manson behauptete, er habe die Family bei der Polizei angeschwärzt.

 

Der Prozess

 

Der Prozess gegen die Manson Family begann am 24. Juli 1970. 225 Tage lang dauerte es, bis ein Urteil gesprochen wurde – der bis dahin längste Prozess der US-Geschichte. Die vier Angeklagten wurden zum Tode verurteilt, woraufhin Manson nach San Quentin gebracht wurde. Als der Oberste Gerichtshof die Todesstrafe in Kalifornien für verfassungswidrig erklärte, wurde das Urteil in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Die Wiedereinführung des Strafmaßes hatte nachträglich keine Auswirkungen auf Manson.

 

Haftstrafe

 

Während seiner Gefängnisstrafe überlebte Manson einen Giftanschlag und ein Attentat, bei dem er angezündet wurde. 2014 durfte er die 26-jährige Afton Elaine Burton heiraten. Nur wenige Monate später ließ er sie aber wieder fallen, da er davon ausging, sie warte nur auf seinen Tod und wolle seinen Leichnam haben um ihn zu vermarkten. Am 19. November 2017 starb Manson im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus an Darmkrebs.

Serienmörder

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