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Sie leben unter unmenschlichen Bedingungen: Erheblicher Platzmangel, mangelhafte Hygiene  und Gewalt bestimmen den Alltag vieler Häftlinge. In einigen Gefängnissen dieser Welt herrschen brutale Haftbedingungen. Wir haben euch einige davon zusammengetragen. 

 

6. Bang Kwang, Thailand

Sie sind eingepfercht in zu kleinen Zellen, bekommen nur einmal am Tag eine Mahlzeit und müssen tägliche Folter der Wärter ertragen. Das Bang Kwang Gefängnis ist für etwa 4.000 Häftlinge ausgerichtet, Vermutungen zufolge sind es aber mehr als 8.000 Insassen. Neuankömmlinge bekommen für die ersten drei Monate Fußfesseln aus Eisen. Die ca. 1.000 zum Tode Verurteilten müssen die Fesseln bis zu ihrer Hinrichtung tragen.  Diese erfahren nur wenige Stunden vorher von ihrer Hinrichtung. Webcams dokumentieren diese letzten Stunden ihres Lebens für die Öffentlichkeit. Es kommen regelmäßig Häftlinge ums Leben, die Ursachen bleiben aber meist ungeklärt. Das Bang Kwang ist ohne Zweifel eines der härtesten Gefängnisse der Welt und steht deshalb sogar auf der Beobachtungsliste der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

 

5. Rikers Island, New York

Rikers Island ist für seine Missbrauchskultur bekannt. Nicht nur unter Häftlingen herrscht rohe Gewalt, auch die Wärter sollen vergewaltigen und morden. Durch Misshandlungen der Aufseher, werden vor allem psychisch kranke Insassen in den Suizid getrieben. Im Jahr 2003 sollen sich alleine in den ersten sechs Monaten sechs Gefangene mit Bettlaken erhängt haben. Das Gefängnis wird mit Alcatraz verglichen, da es auch auf einer Insel liegt. Mit seinen zehn verschiedenen Gefängnissen gilt es als größter Gefängniskomplex der Welt. Die Strafanstalt registriert jährlich ca. 130.000 männliche und weibliche Gefangene, 80 Prozent davon sind drogenabhängig.

 

4. Butembo, Kongo

„Jeder gegen jeden“ ist das Motto der meisten Gefängnisse. Anders ist es im Butembo Gefängnis im Kongo. Nicht alle Häftlinge bekommen Besuch, aber Essen gibt es nur dann, wenn Besucher welches mitbringen. Daher wird dieses Essen unter allen aufgeteilt. Bei der Aufteilung werden unter anderem das Alter und die Schwere der Tat berücksichtigt. Trotzdem sind Hungertote hier leider keine Seltenheit.  Platz gibt es in der Strafanstalt nur wenig. Konzipiert für gerade einmal 2.500 Menschen, ist es mit ca. 6.400 Gefangenen maßlos überfüllt. Trotz der unzumutbaren Umstände sind die Insassen gut organisiert: Sie wählen einen Präsidenten, einen Buchhalter und einen Pastor. So bewahren sie sich in all dieser Unmenschlichkeit ein Stückchen Würde.

 

3. La Sabaneta, Venezuela

„Das Tor zum fünften Höllenkreis“, so nannte der ehemalige venezolanische Präsident Hugo Chávez das Gefängnis in Sabaneta. Korruption, Platzmangel, Vergewaltigungen und Ausschreitungen sind an der Tagesordnung. Venezolaner haben auf den Straßen Caracas eine höhere Überlebenschance als in diesem Gefängnis. Im Jahr 2012 verzeichnet der Horror-Knast 591 ermordete Häftlinge. 2013 fanden die Wärter einen Tunnel, in dem Marihuana, Kokain, Patronen, Pistolen und Gewehre versteckt wurden. La Sabaneta beherbergt knapp doppelt so viele Insassen, hier kommt nur ein Wärter auf 150 Häftlinge. Wer kein Geld zur Bestechung der Wärter hat, schläft auf Hängematten.

 

2. Carandiru, Brasilien

Aufgrund einer Massenhinrichtung im Jahr 1992, wo über 100 Häftlinge von den Wachen hingerichtet wurden, erlangte das Gefängnis traurige Berühmtheit. Das Carandiru war mit seinen rund 8.000 Insassen völlig überfüllt. Das hatte Gewalt, Bandenkriminalität, Drogenhandel und Korruption zur Folge. In seiner 46-jährigen Geschichte verzeichnete das Gefängnis insgesamt 1.300 Tote. Fast jeder fünfte war HIV-positiv. Die Wärter galten als äußerst brutal und so kam es, dass bei einer Häftlingsmeuterei  im Jahr 1992 über 100 Gefangene erschossen wurden. 2002 wurde das Gefängnis geschlossen.

 

1. Gitarama, Ruanda

Es wird die „Hölle auf Erden“ genannt – das Zentralgefängnis in Gitarama. Die Haftanstalt ist auf 400 Insassen ausgelegt, beherbergt aber rund 6.700 Menschen. Darunter sind gut 500 Frauen, 170 Minderjährige und 50 Kinder. Die meisten der Gefangenen waren im Jahr 1994 am Völkermord der Tutsis beteiligt. Die Menschen leben dort so beengt,  dass viele gezwungen sind aufrecht zu stehen. Durch eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit, Kot und anderen Körperausscheidungen, kommt es zu schlimmen Infektionen der Füße. Die Gliedmaßen von Häftlingen, die sich infiziert haben, beginnen zu verfaulen und diejenigen, die nicht das Glück haben, dass ihre Gliedmaßen irgendwann einfach von selbst abfallen, werden gezwungen, sich die betroffenen Körperteile amputieren zu lassen. Das wiederum führt unter Umständen wegen der schlechten Hygiene zu noch schlimmeren Infektionen oder sogar zum Tod. 

 

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60 Days In - Undercover im Knast

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