Zurück
Der erste Schritt, nachdem ein Mord begangen wurde, ist die Untersuchung des Tatorts. Hinter dieser Arbeit stehen jedoch nicht nur die Ermittler, die an vorderster Front aktiv sind, sondern ebenso die Forensiker, die den Ort des Geschehens und die Leiche mittels technischer Verfahren auf kleinste Spuren untersuchen. Welche Gebiete die Arbeit eines solchen Gerichtsmediziners umfasst, haben wir euch in diesem Blogartikel zusammengefasst.

 

Ein Einblick in die Vielfalt der forensischen Spezialisierungen

Forensik ist in der Wortbedeutung ein Sammelbegriff unter dem kriminelle Handlungen systematisch untersucht werden. Sie verbindet Kriminalistik mit Rechtsmedizin und naturwissenschaftlicher Forschung. Hierzu zählen nicht nur wissenschaftliche, sondern auch technische Arbeitsgebiete. Daher umfasst die Forensik eine breite Vielfalt an zu untersuchenden Gebieten. In der Rechtsmedizin untersuchen beispielsweise forensische Traumatologen körperliche Verletzungen, forensische Osteologen hingegen sind spezialisiert auf Skelette und forensische Genetiker setzen sich mit biologischen Spuren wie beispielsweise Blutspuren oder Hautschuppen auseinander. Auch ein einzelnes Haar kann helfen, ein DNA-Profil zu erstellen und die Spur eindeutig einem einzigen Menschen zuzordnen. Eine weitere Spezialisierung ist der Nachweis von Giften und Drogen im Bereich der forensischen Toxikologie. Weitere Teilgebiete werden unter der Kriminaltechnik zusammengefasst. Zusätzlich ist es einem forensischen Genetiker auch möglich, den Tathergang zu rekonstruieren und ein Spurenbild zu entwerfen und die Art von Spuren, ob es sich beispielsweise um Speichel handelt oder wie lange sich dieser bereits am Tatort befindet, zu identifizieren.

Forensiker können zudem auch im psychologischen Bereich tätig sein. In diesem Tätigkeitsbereich geht es um die Einschätzung der Schuldfähigkeit und des Gefährlichkeitsgrades eines Straftäters. Auch kann ein forensischer Psychiater vor Gericht einschätzen, wie glaubwürdig ein Zeuge ist. Ein schuldunfähiger Täter wird alternativ zur Haftstrafe im Maßregelvollzug untergebracht. Das Ziel eines solchen Vollzugs ist die fachgerechte Behandlung eines Staftäters, die wegen psychischer Probleme oder Suchterkrankungen nicht in der Lage sind, das Unrecht ihrer Straftat einzusehen.

 

Die Arbeit der Gerichtsmediziner im Alltag

Im Alltag beginnt die Arbeit eines Forensikers erst im Sektionssaal, in die eigentliche Täterjagd sind sie jedoch nicht involviert. Sobald eine Leiche gefunden wurde, steht er bereit. Durch eine Obduktion muss festgestellt werden, ob das Opfer eines natürlichen Todes starb. Erst im Nachgang darf die Leiche für die Bestattung freigegeben werden. In der Rechtsmedizin kann unterschieden werden, ob es sich um Selbstmord, Mord oder Totschlag handelt. Diese Einordnung ist für die Urteilsfällung vor Gericht durchaus ausschlaggebend. Oft wird auch überprüft, ob die Todesursache möglicherweise eine Berufskrankheit war, was im Fall von Rentenansprüchen relevant wird. Eine hohe Zahl an Morden wird außerdem auch nicht als solcher tituliert. Immer wieder sehen Allgemeinmediziner nicht genug hin, oft werden auch die hohen Kosten einer Obduktion, die bei etwa 1.200 Euro liegen, gescheut. Autorin Sabine Rückert weist mit ihrem Buch „Tote haben keine Lobby“ auf die wachsende Diskrepanz zwischen vermuteten Tötungsdelikten und tatsächlich aufgeklärten Morden hin. Sie behauptet, dass etwa 20.000 Morde in Deutschland Jahr für Jahr erst gar nicht entdeckt werden. Das führt zu einer Rückläufigkeit der Morde im Land, was sich letztendlich positiv auf die Politik auswirkt.

 

Die neue Doku-Reihe „Forensik – der Schlüssel zur Wahrheit“

Jedes Mordopfer, jede Spur und jede Wunde hat eine Geschichte zu erzählen. Jede Folge gibt Einblicke in die Arbeit der Forensikexperten und wie diese Hand in Hand mit den Polizeikräften zusammenarbeiten, um Tötungsdelikte aufzuklären. Mit modernsten Techniken ist es den Spezialisten möglich, Spuren und Warnzeichen, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben, zu interpretieren. Unter anderem wird ein Schädel durch ein 3-D-Modell rekonstruiert, um das Gesicht des Opfers erkennbar zu machen. Auch werden zahnärztliche Unterlagen und die Begutachtung des Gebisses genutzt, um ein Mordopfer zu identifizieren. Welche wissenschaftlichen Möglichkeiten die Gerichtsmediziner noch haben, gibt es ab 1. Oktober 2018, immer montags um 20.15 Uhr in „Forensik – der Schlüssel zur Wahrheit“ zu sehen.

Die Doku-Reihe aus Sicht von Gerichtsmedizinern

Forensik - der Schlüssel zur Wahrheit

Mehr zur Sendung