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Henri Désiré Landru tötete vermutlich elf Menschen, zehn davon waren Frauen, während des Ersten Weltkriegs. Der Fall um den Heiratsschwindler sorgte damals für viel Aufsehen.

 

Kindheit und Jugend

Henri Désiré Landru wurde am 12. April 1869 in Paris geboren. Er wuchs unter eher ärmlichen Umständen auf und besuchte eine katholische Schule. Er war ein guter und eifriger Schüler, der es später allein durch seinen eigenen Wissensdurst zu einer Anstellung in einem Architektenbüro schaffte.

Landru heiratete eine seiner Cousinen und sie bekamen gemeinsam vier Kinder. Nach seiner Zeit beim Militär beging er erstmals einen Heiratsschwindel, für den er drei Jahre im Gefängnis saß. Kaum auf freiem Fuß, übte er sich nochmal im Heiratsschwindel.

 

Landru als Heiratsschwindler

Um einer weiteren Haftstrafe zu entgehen, legte Landru eine falsche Identität an. Er wurde daraufhin zum Heiratsschwindler. Unter immer neuem Namen und unter neuer Adresse schaltete er Heiratsanzeigen. Er dokumentierte jede Kontaktaufnahme und sogar jeden seiner Morde sorgfältig in Aktenordnern. Insgesamt 283 Damen kontaktierte er in der Zeit. Manche von ihnen lud er in eine seiner vermeintlichen Landsitze ein – er gab sich als gut betuchter Herr aus. Die Damen, die er zu sich bat, wurden nie wiedergesehen. Um den Schein zu wahren, verschickte er Postkarten im Namen der Opfer an deren Verwandte und Freunde. Um an Geld zu kommen, löste er danach das Eigentum der Frauen auf.

 

Polizeiermittlungen

In dem Trubel nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Mordserie zwar bemerkt, doch die Polizei war zu jener Zeit schlichtweg überfordert. Die vermissten Frauen gingen in der Masse der Vermisstenfälle unter. Erst die Bemühungen von Angehörigen der Opfer zwang die Beamten dazu, zu handeln. Als ein Angehöriger eines Opfers Landru auf der Straße wiedererkannte, wurde schnell die wahre Identität des Mörders gelüftet. Bei den Durchsuchungen der Mietshäuser konnten menschliche Knochen sichergestellt werden

Bei dem Prozess gegen Landru, der im November 1921 stattfand, wurden über 100 Zeugen geladen. Der Prozess beruhte jedoch rein auf Indizien. Obwohl Landru stets seine Unschuld beteuerte, wurde er zum Tode verurteilt. Die Notizen zu den Frauen erklärte er damit, dass er sich schlichtweg um die Damen bemühte, die Auflösung ihres Eigentums machte er seinen Aussagen nach in deren Auftrag. Am 25. Februar 1922 wurde Landru hingerichtet.

 

Verschwörungstheorie

Der Fall Landru bekam zu jener Zeit sehr viel Aufmerksamkeit, da er den ewigen Nachkriegsthemen in den Zeitungen ein Ende setzte. Eine Verschwörungstheorie besagt sogar, dass die Morde von der Justiz erfunden wurden, um die Bevölkerung von der durch Leid und Armut geprägten Zeit abzulenken. Landru soll dieser Theorie nach seinen Lebensabend auf Kosten des Staats in Argentinien verbracht haben soll.

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