Zurück
Jeffrey Dahmer war ein US-amerikanischer Serienmörder, der im Zeitraum von 1978 bis 1991 mindestens 16 Männer – die meisten davon afroamerikanischer Abstammung – tötete. Zu seinem Modus Operandi zählten Nekrophilie, Kannibalismus und seine Bemühungen, die Skelette seiner Opfer möglichst umfangreich zu konservieren.

 

Kindheit und Jugend

Jeffrey Dahmer kam am 21. Mai 1960 in Milwaukee, USA, als Sohn von Lionel und Joyce Dahmer zur Welt. In seinen ersten Lebensjahren fehlte es ihm an nichts. Erst als er im Alter von sechs Jahren eine kleine Operation hatte, die mit der Geburt seines Bruders zusammenfiel, veränderte sich sein Verhalten. Er isolierte sich immer mehr von seiner Umwelt. Eine Karrieremöglichkeit für seinen Vater führte etwa zur gleichen Zeit dazu, dass die Familie von Iowa nach Ohio zog, was die Unsicherheit des Jungen nur noch verschlimmerte.

Dahmer behauptete später, dass er seit seinem 14. Lebensjahr von Mord und Nekrophilie träumte. Doch erst der Zusammenbruch der Ehe seiner Eltern, ihre erbitterte Scheidung und die damit verbundenen psychische Belastung könnten der Auslöser dafür gewesen sein, dass er seine düsteren Gedanken in die Tat umsetzen wollte.

 

Erste Delikte und Morde

Kurz nachdem Dahmer die High School abgeschlossen hatte, las er sich im Juni 1978 einen Tramper namens Steven Hicks auf, den er mit zum Haus seiner Eltern nahm, wo sie Bier tranken und sich näherkamen. Als Hicks gehen wollte, tötete ihn Dahmer mit einem Schlag auf den Kopf. Er zerstückelte die Leiche, verpackte die Überreste in Plastiktüten und vergrub sie im Wald hinter dem Haus. Es würde weitere neun Jahre dauern, bis er sein nächstes Opfer ermordete.

Gleichzeitig mit seinem ersten Mord verlor er die Kontrolle über seinen Alkoholkonsum. Im Januar 1979, als Dahmer die Ohio State University nach nur einem Semester wegen Trunkenheit abbrechen musste, bestand sein kürzlich erneut verheirateter Vater darauf, dass er in die Armee eintrat. Er wurde nach Deutschland versetzt. Sein Alkoholproblem blieb bestehen, was zu seiner Entlassung nach nur zwei Dienstjahren führte. Er kehrte daraufhin nach Ohio zurück, wo er Hicks' verwesende Überreste exhumierte, sie mit einem Hammer pulverisierte und sie erneut in den Wäldern verstreute. Eine Verhaftung im Oktober 1981 wegen ordnungswidrigen Verhaltens veranlasste seinen Vater dazu, Dahmer zu seiner Großmutter nach Wisconsin zu schicken. Seine nächste Verhaftung erfolgte einige Jahre später, im September 1986, weil er vor zwei Jungen masturbiert hatte, wofür er zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt wurde.

Im September 1987 tötete er Steven Toumi, den er in einer Gay Bar kennengelernt hatte. Sie checkten in ein Hotelzimmer ein und am nächsten Morgen, so behauptete Dahmer, lag Toumi einfach tot neben ihm. Er kaufte einen großen Koffer, um die Leiche in den Keller seiner Großmutter zu transportieren. Dort vergriff er sich sexuell an ihr und entsorgte die Überreste im Müll.

Dahmer entwickelte einen Modus Operandi, der für die Dauer seiner 13-jährigen Mordserie bestehen bleiben sollte: Er suchte hauptsächlich afroamerikanische Männer an schwulen Treffpunkten auf und lockte sie mit Versprechungen von Geld oder Sex nach Hause in den Keller seiner Großmutter, wo er sie mit Drogen versetztem Alkohol betäubte, und sie erwürgte. Danach verging er sich sexuell an den Leichnamen, und zerstückelte und entsorgte die Überreste. Normalerweise behielt er ihre Genitalien oder Schädel als Souvenirs. Er machte oft Fotos von den Opfern in verschiedenen Phasen des Mordprozesses, damit er sich hinterher an jede Tat erinnern und die Erfahrung noch einmal aufleben lassen konnte.

Seine Großmutter wurde schließlich müde von den langen Nächten und der Trunkenheit ihres Enkels, obwohl sie keine Ahnung von dem schieren Ausmaß der Dinge hatte, die in ihrem Keller geschahen, und zwang ihn, auszuziehen.

Eine Begegnung mit einem dreizehnjährigen Jungen führte zu Anklagen wegen sexueller Ausbeutung und sexueller Übergriffe gegen Dahmer. Vor Gericht behauptete Dahmer, dass die Straftat ein großer Fehler gewesen war und einen Wendepunkt in seinem Leben markiert hatte. Sein Verteidiger argumentierte, er benötige eine Therapie, keine Inhaftierung. Der Richter stimmte dem zu und verhängte eine fünfjährige Bewährungsstrafe mit einem Jahr Gefängnis bei „Tagesentlassung“. Dahmer wurde nach zehn Monaten freigelassen, obwohl sein Vater den Richter schriftlich aufgefordert hatte, Dahmer festzuhalten, bis er eine angemessene Behandlung erhalten hatte.

 

Crime + Investigation Play

Alle Folgen von „Meet, Marry, Murder – Tödliche Ehe" mit Crime + Investigation Play stremen!

Jetzt kostenlos bei Amazon Prime testen

 

Höhepunkt der Mordserie

Im Mai 1990 zog er in eine eigene Wohnung. Während der folgenden fünfzehn Monate bis zu seiner Festnahme tötete er häufiger; er nahm zwölf weitere Leben. Er entwickelte im Laufe der Zeit Rituale, experimentierte mit chemischen Entsorgungsmitteln und verzehrte mitunter das Fleisch seiner Opfer. Dahmer ging äußerst brutal gegen seine Opfer vor und testete aus, wie weit er Macht über sie erlangen konnte, bevor sie starben.

Dahmer achtete darauf, Männer als Opfer auszuwählen, die am Rande der Gesellschaft standen, damit ihr Verschwinden nicht auffiel. Sein 13. Opfer war ein 14-jähriger Junge, der zufälligerweise der Bruder des Jungen war, der ihn Jahre zuvor hinter Gittern gebracht hatte. Im Mai 1991 alarmierte eine Nachbarin Dahmers die Polizei, weil ein Junge nackt die Straße entlanglief, der zuvor mit Dahmer gesehen worden war. Trotz des Protests der Nachbarin wurde Dahmer Glauben geschenkt, der Junge wäre sein 19-jähriger Liebhaber, der zu viel getrunken hatte. Der Junge selbst konnte nur zusammenhanglose Äußerungen tätigen. Als die Beamten Dahmers Wohnung – ohne eine gründliche Hausdurchsuchung durchgeführt zu haben – verließen, tötete er den Jungen.

Dahmers Glück endete am 22. Juli 1991 als zwei Polizisten Tracy Edwards, einen jungen Afroamerikaner, aufgriffen, der mit einer Handschelle am Handgelenk durch die Straßen irrte. Sie beschlossen, seinen Behauptungen nachzugehen, dass ein „seltsamer Typ“ ihn unter Drogen gesetzt und gefesselt habe. Er führte sie zu Dahmers Zuhause.

Als der Beamte die Wohnung betrag, bemerkte er herumliegende Fotos von zerstückelten Körpern, darunter eines von einem Kopf im Kühlschrank. Die anschließende Hausdurchsuchung offenbarte Dahmers schreckliche Taten.

 

Der Prozess

Angesichts der Tatsache, dass die Mehrheit der Opfer von Dahmer Afroamerikaner waren, gab es erhebliche rassistische Spannungen. Der Prozess im Jahr 1992 stand deshalb unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen.

Obwohl Dahmer die Morde während des polizeilichen Verhörs gestanden hatte, bekannte er sich vor Gericht zunächst in allen Anklagepunkten für nicht schuldig. Gegen den Rat seines Rechtsbeistands änderte er jedoch sein Plädoyer auf schuldig wegen Wahnsinns. Die Jury befand ihn für schuldig, sprach ihm aber vollkommene Klarheit bei der Begehung seiner Taten zu. Dahmer wurde zu 15 aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen verurteilt.

 

Tod

Dahmer wurde im Gefängnis zunächst von den anderen Insassen isoliert, was nach einiger Zeit auf seinen Wunsch hin gelockert wurde. Als er am 28. November 1994 mit zwei inhaftierten Mördern, Jesse Anderson und Christopher Scarver, während der Arbeit für kurze Zeit unbeaufsichtigt zurückgelassen wurde, führte das zu seinem Tod. Scarver hatte Dahmer und Anderson mit einer Eisenstange schwer verletzt. Beide Männer starben an den Folgen des Angriffs.

 

Serienmörder

Zu allen Artikeln