Zurück
Luis Alfredo Garavito Cubillos ist ein kolumbianischer Serienmörder, der im Zeitraum von sieben Jahren mindestens 138 Kinder zwischen 6 und 16 Jahren tötete. „La Bestia“ ist somit einer der gefährlichsten Killer aller Zeiten.

 

Junge Jahre

Garavito, geboren 1957 in der kolumbianischen Provinz Quindío, soll in einem sehr gewalttätigen Umfeld aufgewachsen sein. Als ältestes von insgesamt sechs Kindern soll vor allem er unter seinem alkoholabhängigen Vater gelitten haben. Dieser soll ihn dazu gezwungen haben, seiner Mutter, die Garavitos Angaben nach als Prostituierte gearbeitet hat, dabei zuzusehen, wenn Kunden bei ihr waren. Auch er soll so von Freiern und Nachbarn misshandelt worden sein.

Als Garavito im Alter von acht Jahren von Zuhause weglief, gelangte er in die Arme eines Pädophilen. Er konnte fliehen und ging zu seinem eigenen Schutz in eine Straßengang. Im Teenageralter hielt er sich mit schlecht bezahlten Nebenjobs über Wasser. Wegen hoher Suizidgefahr soll er zwischenzeitlich in Behandlung gewesen sein. Er reiste von Job zu Job, hatte über lange Zeit hinweg jedoch eine Freundin namens Teresa.

 

Mordserie

Garavito tötete aus einem sadistischen Motiv heraus. Er trieb sich auf den Straßen herum, hielt an Bahnhöfen Ausschau nach möglichen Opfern. Er suchte nach obdachlosen Kindern oder Waisen, die ihn optisch ansprachen. Garavito verwickelte sie in ein Gespräch, lockte mit einer warmen Mahlzeit, einem Job oder neuer Kleidung. Dabei schlüpfte er in unterschiedliche Rollen, um glaubwürdiger zu erscheinen – mal war er ein Priester, mal ein Bauer oder Straßenverkäufer. So brachte er die Kinder dazu ihm zu folgen. Bevor Garavito seine Opfer in abgelegene Gebäude führte, lief er mit ihnen oftmals noch mehrere Kilometer die Straßen entlang, um sie noch zusätzlich zu schwächen.

Sobald sie allein waren, fesselte, folterte und vergewaltigte er sie. Vielen der Kinder und Jugendlichen schnitt er die Kehle durch oder er enthauptete sie. Die Opfer wiesen vermehrt Bissspuren und Verletzungen durch Analverkehr auf. Auf diese Weise tötete er zwischen 1992 und 1999 mindestens 138 Menschen in 56 kolumbianischen Städten und zwei weitere in Ecuador.

 

Bei Amazon Prime Video und Apple TV

Jetzt zwei Wochen kostenlos testen

 

Ermittlungen

Als in ganz Kolumbien Kinderleichen auftauchten, ging die Polizei zunächst davon aus, dass es sich um die Tat von Organhändlern handeln müsse. Erst als ein Massengrab in der Stadt Pereira mit 36 Kinderleichen entdeckt wurde, nahm die polizeiliche Untersuchung Fahrt auf. Es folgten die weitreichendsten Ermittlungen der kolumbianischen Kriminalgeschichte.

Bei einem Opfer fand man einen Zettel mit der Adresse von Teresa, Garavitos Ex-Freundin. Zwar gab sie bei der anschließenden Befragung an, sie hätte schon lange nichts mehr von Garavito gehört, doch eine seiner bei ihr gelagerten Taschen beinhaltete mehrere Schriftstücke und Fotos, die die Annahme bestärkten, er könnte der gesuchte Killer sein. Telegramme sowie alte Bus- und Hotelrechnungen bestätigten, dass er sich immer dort aufgehalten hatte, wo es in der Zeit zu Morden kam.

Nur Tage später wurde Garavito verhaftet, als ihn jemand bei einer versuchten Vergewaltigung stellte. Zuerst plädierte er auf nicht schuldig, doch als ihn die Beamten mit Details der Taten konfrontierten, gestand er 138 Morde.

 

Verurteilung

Der Prozess rund um Garavito brachte viele Kolumbianer dazu, für ihn die Todesstrafe zu fordern, obwohl sie in dem südamerikanischen Land seit langem abgeschafft worden war. Am Ende wurde „La Bestia“ zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, der maximalen Straflänge in Kolumbien. Da er der Polizei dabei half, noch weitere Leichen zu finden, wurde das Strafmaß auf 22 Jahre reduziert. Unabhängige Richter kommen bei all seinen Verbrechen auf eine Haftstrafe von über 1.835 Jahren.

Garavito sitzt seine Haftstrafe im Hochsicherheitsgefängnis La Tramacúa ab. Berichten zufolge wagt er sich nicht aus seiner Zelle, da er Angst davor hat, von den Mitinsassen aufgrund seiner Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden. Mehrere psychologische Gutachten diagnostizierten eine antisoziale Persönlichkeitsstörung, die zur Folge hat, dass er weder Reue noch Empathie verspürt.

Seit einiger Zeit soll Garavito an Leukämie erkrankt sein und deshalb immer wieder ins Krankenhaus eingeliefert werden.

 

Serienmörder

Zu allen Artikeln