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Wilfried Handl, geboren 1954 in Wien, lernte die weltweit vertretene amerikanische Sekte Scientology im Alter von 20 Jahren auf Sinnsuche durch seine damalige Freundin kennen. Er stieg im System schnell auf und wurde einer der mächtigsten Männer bei Scientology in Österreich. In „Total Control – Im Bann der Seelenfänger“ spricht er über die Mechanismen der Organisation, seine 28 Jahre Erfahrung als Teil der Sekte und darüber, wie er sich letztendlich davon lösen konnte.

 

 

Die Scientology-Kirche

Scientology ist ein weltweit agierender Kirchengemeinschaft, der sich augenscheinlich der Verbesserung der individuellen Persönlichkeit und der Rettung der Menschheit verschrieben hat. Tatsächlich handelt es sich jedoch bei der „Kirche“ um ein Unternehmen, das die Ausbeutung des Einzelnen und schlussendlich die Weltherrschaft anstrebt.  Zu den bekanntesten Mitgliedern zählen Tom Cruise und John Travolta. In Deutschland wird die Organisation nicht als Religion anerkannt und vom Verfassungsschutz beobachtet. Der Vision des Sektengründers L. Ron Hubbard zufolge sollen sich Scientologen ihr Leben lang mit der Verbesserung des eigenen Wesens beschäftigen. 

 

Wilfried Handls Zeit bei der Organisation

Seine „Karriere“ als Scientology-Mitglied begann in Wien im Jahr 1974. Auf der sekteneigenen „persönlichen Entwicklungsskala“ war er auf dem Level eines „Clears“, einer Art gereinigten „Daseinsebene“, in der man im Sektensinne völlig gesund sein müsste. Ende 2001, nach mehr als 20 Jahren Mitgliedschaft bei Scientology, erkrankte Handl zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre an Krebs. Ein Wendepunkt in seinem Leben. Im Krankenhaus kamen Handl zum ersten Mal Zweifel und er begann, Scientology kritisch zu hinterfragen.

 

Das Leben nach dem Ausstieg

Er überlebte den Krebs und stieg 2002 nach 28 Jahren Mitgliedschaft aus der Organisation aus. Doch der Preis war hoch: Er wurde „disconnected“, verlor Freunde und Familie. Der Kontakt zu seinen Söhnen brach ab, seine Ex-Frau wanderte mit ihnen in die USA aus.

Handl wurde zu einem der größten Kritiker des Sektenkonzerns und setzt heute auf Aufklärung. Auf seinen Internetseiten „Blog gegen Scientology“, „Die Todesfälle bei Scientology“ und „Die Leaks von Scientology“ dokumentiert er aktuelle Ereignisse rund um die Kirche, organisiert Demonstrationen und hält Vorträge an Schulen. In seinen Büchern („Das wahre Gesicht von Scientology“ und „Scientology: Wahn und Wirklichkeit“) versuchte er seine eigenen Erlebnisse zu verarbeiten und warnt vor den menschenverachtenden Methoden der Seelenfänger. Scientology hingegen gibt Handl die Schuld für das Ausscheiden aus der Organisation. Einer öffentlichen Erklärung nach suche er bloß einen Sündenbock für sein eigenes Versagen, sei unglaubwürdig und stehe Scientology mit derselben Bösartigkeit gegenüber, die er schon in der Vergangenheit seinem Umfeld gegenüber an den Tag gelegt hätte.

Auch in unserer Eigenproduktion „Total Control – Im Bann der Seelenfänger“ erzählt Wilfried Handl von seiner Zeit bei Scientology, was die Organisation mit ihm gemacht hat und wie er sich letztendlich von der Sekte gelöst hat.

Total Control - Im Bann der Seelenfänger …

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