1993 wurde Peter Ellis, der in einer Kinderbetreuungseinrichtung arbeitete, wegen sexuellen Missbrauchs zu zehn Jahren Haft verurteilt. Es begann einer der umstrittensten Fälle in der neuseeländischen Kriminalgeschichte: Mehrere Berufungsverfahren während der Haft scheiterten, bevor Ellis nach sieben Jahren vorzeitig freikam. Weiterhin kämpfte er für seine Rehabilitation. 19 Jahre nach der Entlassung legte Ellis abermals Berufung ein. Der Oberste Gerichtshof hob die Verurteilung schließlich 2022 auf – eine Entscheidung, die Ellis nicht mehr miterlebte; er starb 2019.
Die Doku-Serie (Originaltitel: „Satanic Panic: The Peter Ellis Story“) enthält zahlreiche Interviews der Journalistin Melanie Reid mit Peter Ellis sowie mit weiteren Personen, die mit dem Fall in Verbindung standen, darunter Polizisten und Kolleginnen Peter Ellis‘. Dabei geht es auch um die Frage, inwiefern Vorurteile gegenüber queeren Menschen bei der Verurteilung des Unschuldigen eine Rolle spielten.
Wer war Peter Ellis und warum wurde er verurteilt?
Peter Ellis war ein bisexueller Erzieher aus Neuseeland, der 1993 fälschlicherweise wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. Seine Verurteilung beruhte auf unbegründeten Anschuldigungen und gesellschaftlichen Vorurteilen gegenüber queeren Menschen.
Wie lange saß Peter Ellis im Gefängnis?
Ellis verbrachte sieben Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung setzte er sich bis zu seinem Tod im Jahr 2019 unermüdlich für seine Rehabilitierung ein.
Wann wurde Peter Ellis rehabilitiert?
Die Rehabilitierung erfolgte erst posthum – nach seinem Tod wurde offiziell anerkannt, dass er zu Unrecht verurteilt wurde.
Worum geht es in der neuen Doku-Serie?
Die achtteilige Doku-Serie (jeweils 30 Minuten) beleuchtet den Fall Peter Ellis ausführlich. Im Mittelpunkt stehen exklusive Interviews mit der Journalistin Melanie Reid, die Ellis über Jahrzehnte hinweg begleitete.
Welche Rolle spielte die Journalistin Melanie Reid?
Melanie Reid führte zahlreiche Interviews mit Ellis und reflektiert in der Serie auch ihre eigene Rolle in der Berichterstattung. Sie gesteht ein, dass auch sie von gesellschaftlichen Vorurteilen beeinflusst war: „Peters Homosexualität beeinflusste die Berichterstattung – auch meine eigene.“
Warum ist die Serie heute so relevant?
Der Fall zeigt eindrucksvoll, wie tief verwurzelte Vorurteile queere Menschen ins Visier bringen können – sogar innerhalb der Justiz. Die Serie ist ein wichtiges Zeitdokument und ein Aufruf zu mehr Gerechtigkeit und Sensibilität im Umgang mit LGBTQ+-Themen.