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Nach einer dramatischen Flucht vor dem Gesetz, die von Millionen live am Fernseher verfolgt wird, wird der ehemalige Footballspieler und Schauspieler O.J. Simpson von der Polizei in Los Angeles festgenommen.
 

Die Vorwürfe

 

Die Polizei nimmt ihn für den Doppelmord an seiner Exfrau Nicole Brown Simpson und deren guten Freund Ronald L. Goldman fest. Die beiden waren fünf Tage zuvor am 12. Juni ermordet worden.

Am 17. Juni hatte Simpson davon Wind bekommen, dass er für die Tat angeklagt werden sollte. Daraufhin unternahm er einen Fluchtversuch, doch die Beamten konnten ihn schnell lokalisieren. Er war als Beifahrer mit einem befreundeten Football-Spieler namens Al Cowlings auf dem Weg raus aus Los Angeles.

Simpson hatte währenddessen telefonischen Kontakt mit der Polizei. Dabei erklärte er den Beamten, er habe eine Waffe bei sich und denke an Selbstmord. Die Beamten gaben ihm daraufhin ihr Wort, den Wagen nicht durch Gewalt zum Anhalten zu bringen.

 

Die Welt schaut live zu

 

Die Nachricht von der Verfolgungsjagd verbreitete sich schnell und ein News-Helikopter machte sich daran, die Geschehnisse live zu übertragen. Unter den Augen von Millionen von Zuschauern fuhr Cowlings den weißen Ford Bronco von Simpson, während eine Polizeieskorte den beiden quer durch Los Angeles folgte. Angeblich saß Simpson dabei auf dem Rücksitz und hielt sich eine Pistole an den Kopf.

Nach ganzen neun Stunden auf der Straße kehrte der Wagen endlich um und fuhr in die Einfahrt von Simpsons Anwesens. Dort lieferten sich die beiden ein weiteres 90-minütiges Stand-Off, bis Simpson sich schließlich ergab. Die Polizei fand eine Pistole, einen falschen Schnurrbart und Simpsons Reisepass.

 

 

Die Verhandlung

 

Der folgende sehr lange Gerichtsprozess war eine Mediensensation und spaltete die Bevölkerung. Einer Umfrage unter der afroamerikanischen Bevölkerung ergab, dass die Mehrheit der Befragten Simpson für unschuldig hielt. Die weiße Bevölkerung hingegen war größtenteils von seiner Schuld überzeugt.

Obwohl die Beweislage eindeutig aussah und alles auf eine klare Täterschaft Simpsons hinwies, wurde der Schauspieler am 3. Oktober 1995 freigesprochen. Die Jury, bestehend aus neun Afroamerikanern, zwei Weißen und einem Mitglied mit lateinamerikanischen Wurzeln, brauchte gerade einmal vier Stunden für die Urteilsfindung.

Zwei Jahre später wurde Simpson jedoch in einem zivilrechtlichen Verfahren zu der Zahlung von Schmerzensgeld an die Familien der Opfer verurteilt.