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Pablo Escobar war ein vermögender Drogenboss und Chef eines der einflussreichsten Drogenimperien, das jemals aufgebaut wurde. Während seiner illegalen Karriere nahm Escobar Milliarden von Dollar ein; er beauftragte die Ermordung von Hunderten von Menschen; er beaufsichtigte ein Imperium von Anwesen, Flugzeugen und Kriminellen.
Escobar wurde 1949 in Rionegro in Kolumbien geboren. Er war das dritte von sieben Kindern eines Landwirtes und einer Grundschullehrerin.

Er wuchs in einer Lehmhütte ohne Strom auf und war gezwungen die Universität abzubrechen, weil er die Gebühren nicht zahlen konnte. Er begann eine kriminelle Karriere und fing an Grabsteine zu stehlen und weiterzuverkaufen, Zigaretten zu schmuggeln, Lottoscheine zu fälschen und Autos zu stehlen. In den 1970er Jahren entschied Escobar, dass er mit Kokain an vermögend und mächtig werden würde. Er beauftrage den Mord an dem örtlichen Drogenboss von Medellín, ersetzte ihn und startete seine eigene Kokain-Organisation.

Er kaufte Coca-Paste in Bolivien und Peru, verfeinerte es in seinem eigenen Labor in Medellín, transportierte es dann in die USA, wo die Nachfrage nach Kokain riesig war.

Sein Geschäft boomte. Am Höhepunkt seiner Macht in den 1980er Jahren verschiffte das Medellín-Kartell pro Monat 70 bis 80 Tonnen Kokain in die USA. Das waren ungefähr 80 Prozent der Gesamtmenge an importiertem Kokain. 1989 schätzte das Forbes-Magazin Escobar als siebt-reichsten Mann der Welt ein, mit einem geschätzten Privatvermögen von 25 Milliarden US-Dollar. Die Kolumbianer zahlten für sein Vermögen mit ihrem Leben.

Escobar war berühmt für seine Politik des „plata o plomo“ – wörtlich übersetzt „Silber oder Blei“. So ging er mit seinen Feinden, darunter Polizei, Richter und Zivilisten um.

Es bedeutete, dass er die, die ihm im Weg standen entweder bestach (Silber) oder erschoss (Blei). Er soll Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschenleben auf dem Gewissen haben, darunter auch den kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galan. Escobar verstand etwas von PR und arbeitete daran, sein Robin Hood Image zu kultivieren.

Er ließ Fußballplätze, Wohnungen, Krankenhäuser, Schulen und Kirchen bauen und wurde so der Held der Armen von Medellín.

Aber der Druck auf Escobar stieg. Die USA forderten seine Auslieferung wegen Drogen- und anderer Anklagen. 1991 sollte Escobar sich stellen und eine fünfjährige Gefängnisstrafe in seinem eigenen luxuriösen Gefängnis La Catedral absitzen. Vom Gefängnis aus führte er sein Drogenkartell weiter und die kolumbianische Regierung plante ihn zu verlegen oder auszuliefern.

Escobar floh und eine eigens eingesetzte US-amerikanisch-kolumbianische Eliteeinheit sollte ihn finden. Ein Überwachungsteam fand Escobar schließlich durch Handyortung in einem Viertel in Medellín.

Als die kolumbianischen Beamten ihn umzingelt hatten, kam es zu einem Feuergefecht zwischen den Beamten, Escobar und seinem Bodyguard. Escobar und sein Bodyguard versuchten zu fliehen, doch Escobar wurde niedergeschossen. Er starb an einem Schuss durch sein Ohr, was dazu führte, dass einige davon ausgingen, er habe sich selbst umgebracht.