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„Folie à deux“, die „Geistesstörung zu zweit“, ist eine seltene gemeinsame psychotische Störung, bei der normalerweise eine dominante Person die andere von ihrem Glauben überzeugt. Eines der schockierendsten Beispiele aus der jüngeren Geschichte ist der Fall des französischen Au-pair-Mädchens Sophie Lionnet, das von Sabrina Kouider, die in diesem Fall die treibende Kraft war, und Ouissem Medouni getötet wurde.

Lionnet wurde von dem Paar ausgehungert und gefoltert, ihr Körper wurde dann im Garten ihres Hauses in London verbrannt.

Durch die Begehung dieses Mordes sind Kouider und Medouni in die Reihen der Mörderpaare eingetreten. Sie umfassen auch einige der berüchtigtsten Killer, die wir kennen.

 

Rosemary und Fred West

Rosemary und Fred West sind eines der berühmtesten Beispiele und zwei der berüchtigtsten Mörder Großbritanniens. Sie waren zwischen 1967 und 87 aktiv. Fred hatte bereits vergewaltigt und getötet, bevor er Rosemary traf.

Rose passte perfekt zu ihm: Sie war eine Frau, die nicht nur seine Verbrechen tolerierte, sondern auch junge Frauen davon überzeugte, ihr in das Haus des Paares in Gloucester zu folgen. Die Mädchen wurden dann im Keller gefangen gehalten, wo das Paar sie vergewaltigen und foltern würde. Wenn sie ihrer Opfer überdrüssig waren, töteten und zerstückelten sie sie und begruben ihre Überreste in der Nähe ihres Hauses. Als die Polizei einen Durchsuchungsbefehl für das Anwesen erwirkt hatte, hatte das Paar mindestens 12 Opfer getötet, darunter zwei ihrer eigenen Töchter und angeblich Freds erste Frau.

Fred wurde wegen 12 Morden angeklagt; Rose wegen 10. Fred beging vor seinem Prozess Selbstmord, während Rose zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.

 

Ian Brady und Myra Hindley

Ebenso berüchtigt sind die Moor-Mörder Ian Brady und Myra Hindley. Das Paar war zwischen 1963 und 1965 aktiv. Es tötete fünf Kinder im Alter zwischen 10 und 17 Jahren.

Brady und Hinley lernten sich in der Arbeit kennen, als Myra gerade mal 18 Jahre alt war. 1963 wollte Brady den perfekten Mord begehen und so töteten die beiden ihr erstes Opfer: Pauline Read. Wie bei den Wests, war Myra diejenige, die dafür verantwortlich war, die Opfer hereinzulocken, nachdem Ian sie ausgewählt hatte. In den darauffolgenden zwei Jahren tötete das Paar vier weitere Kinder, griff sie sexuell an, folterte sie und ermordete sie. Ihre Leichen wurden in den Saddleworth Mooren verscharrt. Die beiden wurden wegen ihrer Verbrechen verurteilt. Myra starb 2002, Ian 2017.

 

Karla Homolka und Paul Bernardo

Ähnliche Verbrechen wurden in Kanada von Karla Homolka und Paul Bernardo begangen, die als „Barbie-und-Ken-Killer“ bekannt sind. Das Paar lernte sich in den 1980er Jahren kennen als Karla 17 und Paul 23 Jahre alt war. Paul vergewaltigte zu diesem Zeitpunkt bereits regelmäßig Frauen und war als der „Vergewaltiger von Scarborough“ bekannt.

Karla unterstützte ihn und so tötete das Paar mindestens drei junge Frauen. Die erste war Karlas Schwester Tammy. Karla hatte Paul Tammys Jungfräulichkeit als „Geschenk“ versprochen. Die beiden setzten Tammy unter Drogen, dann vergewaltigte Paul sie, während Karla die Tat filmte. Tammy begann an ihrem eigenen Erbrochenen zu ersticken. Obwohl das Paar den Notruf wählte, konnten die Sanitäter sie nicht wiederbeleben. Nach Tammy vergewaltigte und ermordete das Paar die 14-jährige Leslie.

 

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Elizabeth Haysom und Jens Söring

Es ist nicht immer der Mann, der eine Beziehung dominiert. Elizabeth Haysom war 22, als sie Jens Söring in den 1980er Jahren an der „University of Virginia“ kennenlernte.

Zusammen ermordeten die beiden Haysoms Eltern. Da sie dermaßen brutal vorgingen, enthaupteten sie ihre Opfer unbeabsichtigterweise beinahe. Anschließend flohen sie nach England, wo sie wegen Betrugs festgenommen wurden. Haysom wurde eine Borderline-Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, Söring „Folie à deux“.

Elizabeth bekannte sich vor der Tat in zwei Mordfällen schuldig und wurde zu 90 Jahren Haft verurteilt. Obwohl Jens ursprünglich gestand, widerrief er seine Aussage und behauptete, es sei Haysom gewesen, die die Verbrechen begangen habe. Es war ausschließlich Sörings Geständnis, die es der Staatsanwaltschaft ermöglicht hatte, ihn anzuklagen. Keine der am Tatort gefundenen DNA konnte ihm zugeordnet werden. Er wurde jedoch trotzdem wegen Mordes ersten Grades in zwei Fällen für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt.

 

Jasmine Richardson und Jeremy Steinke

In einem ähnlichen Fall überredete die 12-jährige Jasmine Richardson ihren 23-jährigen Freund Jeremy Steinke, ihre Eltern und ihren jüngeren Bruder zu töten. Die beiden flüchteten vom Tatort, wurden aber schnell gefasst. Steinke wurde zu drei lebenslangen Haftstrafen verurteilt, während Richardson nach ihrer 10-jährigen Haftstrafe 2016 entlassen wurde. Wenn man bedenkt, dass Steinke behauptete, ein 300 Jahre alter Werwolf zu sein, sind drei lebenslange Haftstrafen demnach nichts…

 

Henry Lee Lucas und Ottis Toole

Eine besonders gewalttätige Paarung war jene zwischen Henry Lee Lucas und Ottis Toole. Nachdem sich die beiden 1976 getroffen hatten, soll das Paar zusammen 108 Morde begangen haben, obwohl Lucas über 3.000 gestand. Beide wurden verurteil und starben im Gefängnis.

 

Eriksoon-Zwillinge

Der gemeinsame Wahnsinn ist nicht auf Paare beschränkt, wie die eineiigen Eriksson-Zwillinge bewiesen. Die schwedischen Schwestern Ursula und Sabina fuhren 2008 mit dem Bus nach London. Bei einem Zwischenstopp verhielt sich das Paar jedoch so seltsam, dass der Fahrer sich weigerte, sie wieder in den Bus zu lassen. Sie wurden dann von der Videoüberwachung erwischt, als sie die vielbefahrene Autobahn M6 entlangliefen und versuchten, sie zu überqueren. Das führte zu Chaos und dazu, dass Sabina von einem Auto angefahren wurde.

Die Polizei kam zu Hilfe. In Gewahrsam gelang Ursula die Flucht und sie rannte erneut einem LKW entgegen. Sabina folgte ihr und wurde frontal von einem anderen Auto erfasst. Beide überlebten den Vorfall, lehnten jedoch jegliche ärztliche Hilfe ab. Sabina schlug dann einen Beamten und geriet erneut in den Verkehr.

Als Sabina kurze Zeit darauf aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde, bot ihr ein Mann einen Schlafplatz an. Am nächsten Tag erstach sie ihn. Sie floh vom Tatort und sprang von einer Brücke auf eine Straße. Nach dem Vorfall wurde sie in einem Krankenhaus festgenommen.  

Es ist immer noch ungewiss, was das Verhalten der Schwestern verursacht hatte. Es gab keinerlei Hinweise auf Drogen- oder Alkoholkonsum.

 

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