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Ein Richter widerruft am 6. Februar 1998 die zur Bewährung ausgesetzte Haftstrafe von Mary Kay Letourneau und schickt sie für sieben Jahre ins Gefängnis. Die Lehrerin hatte gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen, die besagten, dass sie keinerlei Kontakt zu ihrem ehemaligen Schüler Vili Fualaau haben durfte. Letourneau wurde jedoch dabei erwischt, wie sie mit Fualaau in einem Auto saß.

 

Eine verhängnisvolle Affäre

 

Die beiden lernten sich an der Shorewood Grundschule kennen, die in einem Vorort von Seattle in Burien, Washington, gelegen ist. Letourneau unterrichte an der Schule und war zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt, verheiratet und vierfache Mutter. Im Sommer 1996 begann die Affäre mit ihrem damals gerade einmal zwölf Jahre alten Schüler. Die Affäre der beiden kam schließlich ans Licht und Letourneau wurde im Februar 1997 wegen Vergewaltigung verhaftet.

Im Mai des Jahres brachte die mit gebürtigem Namen Mary Katherine Schmitz heißende Lehrerin die erste gemeinsame Tochter namens Audrey zur Welt. Nur drei Monate später bekannte Letourneau sich für schuldig.

 

Nationale Debatte

 

Die Richterin Linda Lau zeigte vor Gericht Nachsicht mit der frisch gebackenen Mutter. Sie widerrief die 89-monatige Haftstrafe und verurteilte die ehemalige Lehrerin stattdessen zu sechs Monaten im Gefängnis. Außerdem musste sie sich in Behandlung begeben und durfte keinen Kontakt zu ihrem minderjährigen Liebhaber Fualaau aufnehmen.

Ihr Fall war sehr präsent in den Medien und wurde sogar zu einer nationalen Debatte darüber, ob weibliche Triebtäter eine andere Behandlung erhielten, als männliche Sexualstraftäter, die ähnliche Verbrechen ausübten.

 

Letourneau wird rückfällig

 

Nach ihrer Freilassung am 3. Februar 1998 wird Letourneau mit Fualaau zusammen in einem Auto erwischt. Daraufhin wird sie wegen Verstoßes gegen ihre Bewährungsauflagen festgenommen. Polizeibeamten fanden später eine höhere Summe Bargeld in dem Auto sowie einen Reisepass und Babykleidung, was darauf schließen ließ, dass die beiden sich mit ihrer jungen Tochter absetzen wolten. Drei Tage später widerruft Richterin Lau ihr Urteil und die ursprüngliche Haftstrafe wird erneut verhängt. Letourneau muss zurück ins Gefängnis. Dort bringt sie im Oktober des gleichen Jahres die zweite gemeinsame Tochter namens Georgia zur Welt

 

Kein Schadensgeld für Fualaau

 

Die Kinder werden von Fualaaus Mutter großgezogen. Gemeinsam mit ihrem Sohn verklagt diese später den Highline Schulbezirk und die Stadt Des Moines. Sie fordern Schadensgeld in Höhe von zwei Millionen US-Dollar, da die Polizei und die Verantwortlichen an der Schule nicht genug unternommen hätten, um Vili zu beschützen. Im Mai 2002 entschied jedoch eine Jury vor Gericht, dass der Familie kein Geld zustünde.

 

Happy End nach Haftstrafe

 

Im August 2004 wird Letourneau nach siebeneinhalb Jahren Haft entlassen. Ihre vorherige Kontaktsperre zu Fualaau wird aufgehoben, denn dieser ist mittlerweile volljährig. Am 20. Mai 2005 heiratet die 43-jährige Mary Key Letourneau den nun 22-jährigen Vili Fualaau auf einem Weingut in Woodinvile, Washington. Ihre beiden gemeinsamen Töchter sind bei der Zeremonie die Blumenmädchen und Letourneaus Tochter aus erster Ehe, die von 1984 bis 1999 bestand, ist die Trauzeugin.