Gefängnisse sollen Menschen, die Verbrechen begangen haben, von der Gesellschaft fernhalten. Neben dieser einen universellen Gemeinsamkeiten, könnten die folgenden Haftanstalten jedoch nicht unterschiedlicher voneinander sein. Das sind die skurrilsten Gefängnisse der Welt. 

 

TANZKNAST AUF DEN PHILIPPINEN

Dieser etwas andere Ansatz zur Beschäftigung der Insassen ging um die Welt: In dem Gefängnis der philippinischen Insel Cebu tanzten Hunderte Häftlinge auf einmal zu Michael Jacksons „Thriller“. Nur einige Jahre vorher tanzten die Insassen noch aus der Reihe, Gewalt und Drogenschmuggel standen auf der Tagesordnung. Um diesen Chaos ein Ende zu setzen, wurde ein Sicherheitsberater als neuer Gefängnisdirektor benannt. Byron Garcia war es dann auch, der als eine seiner ersten Amtshandlungen die Tanzlehrerin Gwen Lador ins Boot holte. Unter ihrer Anleitung wird im Schnitt fünfmal die Woche trainiert und gemeinsam getanzt. So wurden auch die Gewaltprobleme in dem Gefängnis in den Griff bekommen.

Die Choreographien der Häftlinge kann man sich auf Youtube anschauen. Die wohl bekannteste zu Thriller findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=hMnk7lh9M3o

 

SAN ANTONIO IN VENEZUELA

Dieses Gefängnis ist vor allem für seine ausschweifenden Partys bekannt. Sogar ein Nachtclub soll mittlerweile in dem Knast auf der venezolanischen Insel Margarita Island eröffnet haben. Drogenschmuggel und Wettgeschäfte sind hier deswegen möglich, weil die Insassen den Ton angeben. Zwar patrouillieren vor den Gefängnismauern Soldaten und Scharfschützen, innerhalb des Knasts sind die Häftlinge jedoch sich selbst überlassen. So haben sich die 2.000 Insassen in dem ursprünglich für 550 Menschen gebauten Knast selbst organisiert. Waffen und Drogen gibt es an jeder Ecke, Prostituierte gehen ein und aus. 

Das geht nicht immer friedlich zu. Allein 2010 wurden 476 Häftlinge in San Antonio umgebracht. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez verspricht seit Jahren Besserung, jedoch versinkt das Land immer weiter im Chaos.  

 

LA CATEDRAL IN KOLUMBIEN

Er war einer der berüchtigtsten Drogenbosse der Welt: Pablo Escobar. Er galt jahrelang als der König des Kokains und versetzte seine Heimatstadt Medellin mit Bombenanschlägen und öffentlichen Hinrichtungen in Angst und Schrecken. Deswegen waren ihm neben der kolumbianischen Polizei und Regierung, auch die amerikanische Drogenbehörde DEA auf den Fersen. Escobar fürchtete eine Auslieferung in die USA, weswegen er Verhandlungen mit dem damaligen kolumbianischen Präsidenten begann. Dieser willigte schließlich ein, dass Escobar sich stellen und für fünf Jahre ins Gefängnis stecken lassen würde, um wieder Frieden und Sicherheit auf die Straßen Medellins zu bringen.

Escobar hatte allerdings eine Forderung: Er wollte sein eigenes Gefängnis entwerfen und bauen und sich dabei nicht nur den Ort, sondern auch die Wärter aussuchen. Escobar ließ sein eigenes Gefängnis auf einem Berg in der Nähe seiner Heimatstadt errichten. Neben einem Kasino, einem Basketballplatz und einem Whirlpool, verfügte La Catedral auch über ein eigenes Entertainment-Center, wo er einige Partys feierte, für die er nicht nur seine Familie, sondern auch Prostituierte oder Prominente in das Gefängnis schmuggelte.  

Escobars „Gefängnisaufenthalt“ wurde jedoch dadurch unterbrochen, dass die Regierung ihn schließlich in ein richtiges Gefängnis umziehen wollte. Daraufhin floh der Drogenboss, bis er letztendlich 1993 bei einem Festnahmeversuch erschossen wurde. La Catedral ist heute ein Seniorenheim.